Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils sieben Versen. Bei dem Metrum handelt es sich hauptsächlich um einen drei- oder vierhebigen Trochäus, jedoch ist der Rhythmus nicht ganz gleichmäßig. Die regelmäßige Wiederholung des Wortes "Röslein" erschafft die Illusion, dass das Röslein Protagonist der Handlung sei. In Wahrheit aber, verbleibt es immer passiv und muss sich nach den Taten des Knaben richten. Diese Passivität ist umso erschreckender, wenn der Leser merkt, dass die Rose lediglich eine Metapher ist und in Wirklichkeit ein Mädchen symbolisiert. Goethe verfasste dieses Gedicht, um die Gesellschaft anzuprangern, da Vergewaltigung damals ein Tabu-Thema war und nicht diskutiert wurde, sehr zum Leiden der Opfer.